Monitoring und Belastungssteuerung im Handball

Hintergrund; Das Monitoring von Athleten ist in den letzten Jahren in den Fokus des Spitzensports und der Forschung gerückt. Das Ziel ist die Optimierung der Trainings und Belastungssteuerung. Aufgrund der erheblichen Datenmenge im zeitlichen Verlauf eines Monitorings geht der Trend in Mannschaftssportarten zur Integration einer sinnvollen Auswahl von verschiedenen Monitoringverfahren in eine Softwarelösung. Zusätzlich kommen hier Systeme zur Entscheidungsunterstützung zum Einsatz, um den Trainern eine schnelle Entscheidung im Rahmen der Trainings- und Belastungssteuerung zu ermöglichen. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Vielzahl an eingesetzten Monitoringverfahren in Kontakt-Mannschaftssportarten geben, deren Testgütekriterien berücksichtigen und eine sinnvolle Anwendung für den Hallenhandball unter Beachtung der sportartspezifischen Anforderungen prüfen. Methoden: PubMed-basierte Literaturrecherche. Narrativer Review mit Fokus auf aktuellen Daten aus den Jahren 2010-2019. Ergebnisse: Im Hallenhandball existieren für die Athleten je nach Spielposition verschiedene Anforderungsprofile. Daher ist eine individualisierte Belastungssteuerung notwendig. Monitoringverfahren mit nachgewiesener Validität und Reliabilität sollten idealerweise in einem multivariaten Ansatz angewendet werden, um die verschiedenen Aspekte der Belastung und Beanspruchung, Erholung und Ermüdung, Wohlbefinden und Bereitschaft zu trainieren/zu spielen darzustellen. Dabei ist es wichtig, für jeden Athleten die bedeutsame Änderung in einem Monitoringverfahren zu kennen. Dieser Umstand macht eine individualisierte Herangehensweise für jeden Zielparameter unerlässlich. Es existieren sehr wenige Studien hinsichtlich der Anwendung von Monitoringverfahren bei Handballern, weder im Amateurbereich noch in einer Spitzensportumgebung. Dennoch kann anhand der Evidenz aus anderen Kontakt-Mannschaftssportarten eine Empfehlung für einen kombinierten Einsatz von Monitoringverfahren gegeben werden. Dabei sollte stets ein Kosten-Nutzen-Ansatz berücksichtigt werden. Schlussfolgerung: Es besteht Forschungsbedarf bezüglich des Einsatzes eines Athletenmonitorings im Hallenhandball. Der in diesem Artikel vorgeschlagene Monitoringansatz kann als Grundlage für Studien in einer Spitzensportumgebung genutzt werden, um in Zukunft ein zunehmend handballspezifischeres Konzept zu implementieren.
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Schlagworte: Spielsportart Handball Belastungsgestaltung Test Diagnostik Ermüdung Wiederherstellung
Notationen: Spielsportarten
Tagging: Monitoring
DOI: 10.1055/a-1154-6051
Veröffentlicht in: Sportverletzung Sportschaden
Veröffentlicht: 2020
Jahrgang: 34
Heft: 3
Seiten: 136-146
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Deutsch
Level: hoch