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Doping. Dilemma des Leistungssports

Es vergeht kein Monat, in dem nicht neue Enthüllungen zum Dopingmissbrauch in der einen der anderen Sportart veröffentlicht werden. Dopingproben werden inzwischen über viele Jahre tiefgekühlt aufbewahrt, um den Betrügern vielleicht später noch - wenn es neue Testverfahren auf bis dato nicht bekannt oder nicht nachweisbare Dopingmittel gibt - auf die Schliche zu kommen, sie zu entlarven und entsprechende Sanktionen zu ergreifen. Dabei wird immer deutlicher, dass Doping inzwischen ein Bestandteil der Sportkultur geworden ist, den zwar niemand gerne in der Öffentlichkeit mit dem Sport in Verbindung gebracht haben möchte, der aber im Spitzen- wie im Fitnesssport bedrohliche Dimensionen erreicht hat - sowohl im Denken, in der stillschweigenden Hinnahme des Missbrauchs oder in der Nahme von Dopingsubstanzen selbst. Doping ist ein Thema bzw. Problem geworden, das sich wie ein dunkler Schleier über den Sport, über Sportler und deren Leistungen gelegt hat. Sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen ist ein Notwendigkeit und Herausforderung zugleich. In erster Linie ist es Aufgabe der Sportorganisationen selbst, aber auch in staatlichen und gesetzgebenden Institutionen wird seit längerer Zeit über erfolgreiche präventive und sanktionierende Schritte nachgedacht. Letztlich sind auch weitere Institutionen aufgefordert, sich aktiv in den Anti-Doping-Kampf einzubringen, sind es doch auch ethische und moralische Fragen von Fairness oder Betrug, die auf das Engste mit dem Dopingmissbrauch verbunden sind und die von ihren Wirkungen weit über den Sport allein hinausgehen. Dass Doping letztlich nicht ohne die Betrachtung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte in seiner Vielschichtigkeit verstanden werden kann, machen schon die vielen Medienberichte über den Umgang von Sportlern, Trainern, Sportverbänden, Ministerien, Medien und der Öffentlichkeit mit aktuellen Dopingfällen deutlich. Im vorliegenden Buch von Tanja haug werden die vielfältigen Aspekte des modernen Dopins thematisiert, wobei sie den Schwerpunkt in ethischen Themen sowie in der Schaffung vonStrukturen zur Bekämpfung des Dopings gesetzt hat. So diskutiert sie sowohl die imemr wieder gestellte Frage, weshalb Doping nicht freigegeben werden sollte und stellt in unmittelbarer Nähe Hintergründe, Verflechtungen und Konstellationen bis hin zu Abhängigkeiten vor, die Sportler und Trainer über den Einsatz von Dopingsubstanzen nachdeknen lassen. Hier geht es ihr auch um eine sinnvolles und wirkungsvolles Doping-Kontrollsystem wie auch die Sanktionsmöglichkeiten der Sportverbände. Letztlich stellt sie die Strafbarkeit des Dopings im Rahmen des gelten Strafrechts vor und untersucht die bereits gegebenen gesetzlivchen Regelungen, die Gegenstand eines Anti-Doping-Gesetzes sein können. Hier wird insbesondere auf seine unterstützenden Möglichkeiten für Verbände verwiesen, die sich aktiv mit dem Dopiunggeschehen auseinandersetzen, deren Möglichkeiten und Kräfte aber vielleicht (noch) nicht ausreichen, um es entscheidend einzudämmen.
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Schlagworte: Doping Moral Gesellschaft Kontrolle Organisation Sportsoziologie Gesetz Recht staatlich Sportverband Bundesrepublik Deutschland Organisierung
Notationen: Sozial- und Geisteswissenschaften
Tagging: Anti-Doping
Veröffentlicht: Hamburg Merus-Verl. 2006
Ausgabe: Hamburg: Merus Verl., 2006. - 243 S.
Seiten: 243
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch