Martin Fourcade ist seit zehn Jahren einer der Dominatoren des internationalen Biathlonsports. Seine sportlichen Leistungen, die er bei Weltmeisterschaften und Weltcups wie auch bei Olympischen Winterspielen seit 2010 immer wieder unter Beweis gestellt hat, sind es aber nicht allein, die ihm Respekt und Anerkennung eingebracht haben. Er setzt sich auch sehr engagiert für die Entwicklung des Biathlonsports ein, ist ein unnachgiebiger und unbequemer Kämpfer gegen den Dopingmissbrauch im internationalen Spitzensport. Dieser Star in den Loipen und am Schießstand hat für diese sportliche Position viele Jahre intensiv trainieren müssen, hat Entbehrungen auf sich genommen und Dinge revidiert, die sich für ihn als Sackgasse erwiesen. Inspiriert und motiviert für eine Karriere im Biathlon hat ihn sein älterer Bruder Simon, dem er in jungen Jahren in das französische Trainingszentrum folgte. Er fand sich dort aber nicht wirklich zurecht und kehrte erst einmal wieder zu seiner Familie zurück. Aber schon dort wurde sein Ehrgeiz deutlich, der Best sein zu wollen und nach geeigneten Wegen an die Spitze zu suchen. Und wenn diese gefunden schienen oder waren, hat er sie sehr konsequent verfolgt. Er hat sich im letzten Jahrzehnt immer mit den Großen der Sportart aus Norwegen und Deutschland, Russland und Italien duelliert und sich dabei nicht selten als der Beste erwiesen. Zahlreiche Einzel- und auch Gesamtsiege im Weltcup wie auch die vielen Medaillen bei WM und Olympischen Spielen zeugen davon. Doch nicht alles und überall hat für Martin Fourcade geklappt, so gehörten die Weltcups in Oberhof bis heute nicht zu seinen erfolgreichsten. Und auch wenn er eine sehr gute sportliche Leistung zeigte, bedeutete das automatisch, auch ganz vorne zu sein. Es gab bittere Niederlagen, manchmal nur um Zentimeter, gegen andere Stars, die für ihn enttäuschend waren, aus denen er aber versucht hat, zu lernen, um beim nächsten Start noch erfolgreicher zu sein. Die Biographie stellt zwar Martin Fourcades sportliche Entwicklung in den Mittelpunkt, nimmt den Leser gleichzeitig immer wieder mit in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Und da gibt es Euphorisches genauso wie Depressives und sehr Trauriges, das sich im Leben dieses Spitzensportlers ereignet, das ihn auch prägt. Natürlich gehören auch die Einblicke in seine Entwicklung in der Familie und später in seinen Freundeskreis im Sport und außerhalb dazu, in den er sich zurückziehen, in den er der nicht enden wollenden medialen Aufmerksamkeit entfliehen und Kraft für die Zukunft schöpfen kann. Und es fehlen natürlich auch nicht die Abschnitte, in denen er sein Verhältnis zu seinen schärfsten sportlichen Konkurrenten beschreibt, die er respektiert und schätzt, mit denen er in der Vorbereitungsphase regelmäßig gemeinsam trainiert, um dann bei den Rennen ihr schärfster Konkurrent zu werden. Insgesamt ein spannendes Buch über einen der sportlichen Heroen der Gegenwart, was für die vielen Wintersportfans eine sehr informative und unterhaltende Lektüre darstellt.
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