Wirtschaftsfaktor Wintersport - Aktuelle Daten zur Sportwirtschaft - Dezember 2013

Mit dem Sportsatellitenkonto für Deutschland wurde in 2013 umfassend die wirtschaftliche Bedeutung der Querschnittsbranche Sport belegt. Alpine Wintersportarten, insbesondere Ski- und Snowboardfahren, sind vergleichsweise kostenintensive und gleichzeitig von großen Bevölkerungsteilen ausgeübte Sportarten und bilden damit einen hervorzuhebenden Wirtschaftsfaktor. Skifahren gehört mit 14 % Aktiven dabei zu den beliebtesten Sportarten. Für alle Wintersportarten zusammen werden in Deutschland jährlich 16,4 Mrd. € ausgegeben (Stand 2010). Das entspricht rund 20 % der gesamten auf den aktiven Sport bezogenen Konsumausgaben in Deutschland von 83,4 Mrd. €. Skifahren ist mit Abstand die wirtschaftlich bedeutsamste Sportart in Deutschland: Skilaufen alleine macht 13 % der Gesamtkonsumausgaben des Sports aus. Das ist nicht unwesentlich durch die mit dem Wintersport verbundenen Sportreisen begründet. Für Skisport wird fast doppelt so viel für Sporturlaube ausgegeben wie für andere Sportarten. Die Ausrüstung fällt, obwohl sie vergleichsweise teuer ist, im Gesamtkonsummuster dadurch dennoch weniger ins Gewicht. Durchschnittlich werden für Skisport pro Jahr knapp 915 € pro aktiver Sportlerin/aktivem Sportler in Deutschland ausgegeben. Fahrten zum Sport (ohne Urlaub) sind ebenfalls bei allen Wintersportarten umfangreicher und damit kostenintensiver als bei anderen Sportarten. Der Konsum für Eishockey und Eislaufen entspricht ansonsten fast dem durchschnittlichen Konsummuster aller Sportarten. Obwohl Skifahren die bei weitem bedeutendere Sportart in Bezug auf die Verbreitung in der Bevölkerung sowie den damit verbundenen Konsum ist, liegt das Sponsoring für diese Sportart bei 0,6 % des gesamten Sportsponsoringvolumens der deutschen Unternehmen von insgesamt 3,2 Mrd. €. Eishockey dagegen liegt als Liga-Sportart mit 2,6 % und damit ca. 84 Mio. € unter den Top 10 der Sportarten, die am meisten von Sponsoring profitieren. In Deutschland stehen den Wintersportlerinnen und Wintersportlern insgesamt ca. 950 Pistenkilometer, 3.000 km gespurte Loipen und knapp 2.000 Liftanlagen zur Verfügung. Im Betrieb sind die Anteile der Personalkosten an den Gesamtkosten (d.h. Personal, Betrieb, Bauinvestitionen) im Vergleich zu anderen Sportanlagen besonders hoch. Besonders hervorzuheben sind die Kosten für Pisten. Auf "Vollkostenbasis" ergeben sich Durchschnittskosten pro Pistenkilometer und Jahr von ca. 260.000 €. Insgesamt betrachtet machen die Kosten für die Wintersportinfrastruktur nur 1,8 % der gesamten Sportinfrastrukturaufwendungen von 22,6 Mrd. € pro Jahr aus. Wintersport ist damit nicht nur von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, sondern volkswirtschaftlich besonders wertvoll, da der Konsum die Infrastrukturkosten bei weitem übersteigt.
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Schlagworte: Wintersport alpiner Skisport Snowboarding Skilanglauf Ökonomie Finanzen
Notationen: Organisationen und Veranstaltungen Sportstätten und Sportgeräte
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Veröffentlicht: Berlin, Bonn Bundesinstitut für Sportwissenschaft 2013
Schriftenreihe: Sonderpublikation des Bundesinstituts für Sportwissenschaft
Seiten: 11
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: mittel