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Weltstandsanalyse 2022 in der Sportart Biathlon unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Olympischen Winterspiele Peking 2022 sowie allgemeiner Entwicklungstendenzen im Olympiazyklus 2018-2022

Zusammenfassung Mit den Olympischen Winterspielen (OWS) in Peking 2022 endet für die deutschen Biathlet*innen ein Olympiazyklus, der insgesamt durch Stagnation der Leistungsentwicklung gekennzeichnet ist. In der Nationenwertung lag das deutsche Team im Mittel auf dem dritten Rang hinter Norwegen und Frankreich bzw. bei den Frauen hinter Schweden. Damit dominieren im Biathlon, ähnlich wie im Skilanglauf, die Länder aus dem skandinavischen Bereich. Reserven des deutschen Teams liegen u. a. in der Erhöhung und Stabilisierung der Wettkampftrefferleistung (vor allem Anschlag stehend im Männerbereich), in der Erhöhung der Anzahl der Athlet*innen mit Medaillenpotenzial durch Maßnahmen in der Nachwuchsarbeit (Anzahl an Athlet*innen erhöhen, Einheitlichkeit in der Trainingsphilosophie, schneller an Weltspitze heranführen) sowie insgesamt in der weiteren Stabilisierung der komplexen Biathlonleistung (Belastung-Erholungs-Rhythmus, innovative und wissenschaftlich fundierte Trainingsmethodik, detaillierte Trainingssteuerung). Dennoch muss hervorgehoben werden, dass nach wie vor Weltspitzenleistungen erbracht werden (Olympiasieg D. Herrmann) und dass Deutschland sehr gute Rahmenbedingungen für Biathlon zur Verfügung stellt. International gesehen, geht die Leistungsdichte bei den Männern etwas zurück (vor allem durch einzelne sehr starke Athleten), bei den Frauen setzt sich der Trend der Verdichtung der Leistung allerdings fort. Das Hochleistungsalter bewegt sich dabei konstant zwischen 27-29 Jahren. Die mittlere Laufgeschwindigkeit steigt kontinuierlich an und es werden Trefferleistungen von > 95 % benötigt, um auf den Medaillenrängen zu landen. In der Komplexleistung sind die Lauf- und Trefferleistung nahezu gleichwertig, was in der Trainingsplanung und -gestaltung zu beachten ist. Summary The Olympic Winter Games (OWG) in Beijing 2022 mark the end of an Olympic cycle for German biathletes that is characterized by stagnation in performance development. Team Germany was ranked third (men) and fourth (women) in the nations ranking behind Norway and France and behind Sweden, too (women). Thus, similar to cross-country skiing, the countries from Scandinavia dominate in biathlon. The German team still has a lot of potential in shooting, especially in men`s standing shooting. The development of future champions needs to be emphasized more, particularly uniform guidelines are needed. Nevertheless, it must be emphasized that world-class performances were still achieved in Beijing (Olympic victory of D. Herrmann) and that Germany provides very good opportunities for the develop ment of biathletes. Internationally, men`s biathlon seems to be dictated by a few strong athletes whereas in women`s biathlon more athletes compete for podium positions. Athletic performance in biathletes seems to be at its peak between 27-29 years of age. The average running speed is continuously increasing and shooting performances of > 95 % are needed to achieve podium positions. Running and shooting performance are almost equivalent, which has to be considered in training.
© Copyright 2023 Olympiaanalyse Peking 2022. Olympiazyklusanalyse und Auswertungen der Olympischen Winterspiele und Winterparalympics 2022 in ausgewählten Sportarten. Veröffentlicht von Meyer & Meyer. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Biathlon Weltstandsanalyse Olympische Winterspiele 2022 Leistungsentwicklung Tendenz Perspektive national international Alter Leistungsstruktur Trainingsstruktur
Notationen: Ausdauersportarten
Veröffentlicht in: Olympiaanalyse Peking 2022. Olympiazyklusanalyse und Auswertungen der Olympischen Winterspiele und Winterparalympics 2022 in ausgewählten Sportarten
Herausgeber: J. Wick, I. Sandau
Veröffentlicht: Aachen Meyer & Meyer 2023
Schriftenreihe: Schriftenreihe für Angewandte Trainingswissenschaft, 18
Seiten: 25-46
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch